Wir begrüßen Sie ganz herzlich auf unserer Internetpräsenz und freuen uns, Ihnen die Kirchengemeinde und unsere Veitskapelle näher präsentieren zu dürfen.
Warten im Advent
Advent, da ist er wieder. Die Zeit, in der wir noch nicht ganz da sind, wo wir sein wollen – innerlich nicht; äußerlich nicht. Die To-do-Listen werden länger, die Tage kürzer, und manchmal merken wir: Die Sehnsucht in uns wächst schneller als die Zeit vergeht.
Vielleicht kennen Sie dieses Gefühl: Sie warten auf etwas, das man noch nicht ganz in Worte fassen kann. - Auf Ruhe. Auf Klarheit, auch auf Einigkeit und Frieden in der Welt und auf vieles mehr.
Advent ist das ehrliche Eingeständnis: Ich sehne mich.
Und gleichzeitig der Mut zu sagen: Ich halte dieses Warten aus.
Ein altes Adventslied, dass Sie alle kennen, beginnt so: „O Heiland, reiß die Himmel auf“. Es bringt diese Sehnsucht, diese Ungeduld ganz ehrlich auf den Punkt. Da wird nicht zaghaft gebetet, sondern gerufen: „Reiß ab vom Himmel Tor und Tür!“. Da kann es einer nicht erwarten und Gott soll bitte nicht leise anklopfen, sondern den Himmel sprengen, damit Hoffnung spürbar wird.
Das Lied ist kein süßes Klingeling. - Es ist der laute Ruf nach Gerechtigkeit, damals als es 1622 von Friedrich Spee gedichtet wurde und heute auch noch. Friedrich Spee gilt als der vehementeste innerkirchliche Kritiker der Hexenprozesse seiner Zeit. Sein Lied ist die Klage darüber, dass Weihnachten nicht kommt, obwohl es im Kalender steht. Die Klage legt die Enttäuschung frei über gesellschaftliche Zustände, die Spee nicht hinnehmen wollte und bricht der Sehnsucht Bahn, dass sich was ändert.
Und ich finde auch deshalb passt, dieses Lied so gut in unsere Zeit. Es benennt, was wir so oft nur fühlen: Dass vieles anders sein müsste, gerechter, heiler, menschlicher in unserem Leben und auf der ganzen Welt.
Ich mag den Ton, den das Lied anschlägt. Weil er uns erlaubt, vor Gott nicht stark sein zu müssen, nicht gefasst, nicht fertig. Advent heißt: Wir dürfen Gott unsere Ungeduld hinhalten. Auch unsere Fragen, unsere Erschöpfung und unsere Enttäuschung Das Lied gleicht einem Gebet, das sagt: „Gott, ich brauche dich. Jetzt. Hier. Nicht irgendwann.“
Wenn wir dieses Lied im Advent singen werden, dann klingt unsere eigene Welt darin mit: Die Krisen, das Unübersichtliche, die Müdigkeit über alles, was anders sein sollte.
Und mitten hinein spricht der Advent: Gott kommt. Wirklich. Auch wenn wir es noch nicht sehen.
Warten im Advent ist also kein passives Sitzen, sondern ein waches, hoffendes Leben. Ein Leben, das sagt: Ich öffne meine Türen, ich halte Ausschau nach dem Licht, ich lasse mir die Sehnsucht nicht austreiben.
Vielleicht ist das die Einladung dieses Liedes: Gott etwas zutrauen. Dem Himmel etwas zutrauen. Und uns selbst die Hoffnung zutrauen, dass sich etwas verändern kann.
Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.
Ihr Pfarrer Tilman Alius
Krippenspiel 2025
Liebe Kinder und liebe Jugendliche,
auch dieses Jahr organisiert das TeamJugend wieder ein Krippenspiel. Es wird ein kurzes Anspiel im
Gottesdienst am Heiligabend
um 15:30 Uhr in Mühlhausen
geben, bei dem Sterne und Engel, Hirten und Könige die Erlebnisse auf dem Weg zur Geburt Jesu erzählen.
Wer Lust hat beim Krippenspiel 2025 mitzuspielen, meldet sich bitte per
E-Mail
Bitte angeben: Name, Alter (ab 4 Jahre), 1. und 2. Rollenwunsch bei einer Sprechrolle, wenn Ihr nichts sagen wollt, eure Wunschrolle (Hirte, Schaf,
Engel). Anmeldeschluss ist der 10. Dezember.
Die Proben finden am 22.12 und 23.12 jeweils ab 17.30 Uhr in der Veits-kapelle statt.
Wir freuen uns auf alle, die Lust haben mitzumachen!
Euer TeamJugend